Das Fach ist so vielseitig wie die Welt und das Leben selbst!

Ethik ist „die Wissenschaft vom moralischen Handeln“ und will vor allem zum Nachdenken über unser Verhalten anregen, zum kritischen Hinterfragen von Gewohnheiten, Normen und Werten befähigen und das eigene Urteilsvermögen stärken.

Zentrale Fragen der Ethik sind:

  • Was soll ich tun?
  • Wie soll ich handeln?
  • Was ist moralisch richtig und falsch?

Da wir in den unterschiedlichsten Zusammenhängen entscheiden müssen, wie wir handeln sollen, ist das Fach sehr vielfältig und von Natur aus interdisziplinär angelegt. So gehören dazu Themenbereiche wie beispielsweise Ökologie und Ökonomie, Wirtschaftsethik, Medizinethik und die Weltreligionen.

Ethik am HHG

Ethik kann grundsätzlich von allen Schülerinnen und Schülern als Unterrichtsfach gewählt werden. Wer keinen Religionsunterricht besucht, muss Ethik als Pflichtfach belegen.

Der Ethikunterricht startet am HHG in Klasse 5. Im Anfängerunterricht werden moralische Probleme aus der Lebenswelt der Kinder aufgegriffen und ganz konkrete Umsetzungen für ein gutes Zusammenleben diskutiert und gefunden. Rollenspiele ermöglichen Perspektivwechsel und versuchen das gegenseitige Verstehen zu verbessern. Dadurch werden die Sozialkompetenz und der faire Umgang miteinander gefördert.

Ab Klasse 6 werden die Themenfelder komplexer. Wir setzen uns nun mit den Begriffen Gerechtigkeit, Identität, Toleranz und Gewalt, Freiheit und Moral auseinander, stellen uns Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens aber auch Aspekten der eigenen Entwicklung und Selbstfindung. An konkreten Beispielen werden Themen der Natur-, Technik- und Medienethik aufgegriffen. Außerdem befassen wir uns mit der Bedeutung und Rolle von Glauben und Religion.

Ab Klasse 10 wird Ethik philosophischer. Um den eigenen Standpunkt kritisch überprüfen und fundierter argumentieren zu können, befasst sich der Unterricht mit den Grundgedanken von Philosophen wie Hume, Schopenhauer und Hobbes.

In der Kursstufe stehen dann Aristoteles, Utilitarismus und Kant auf dem Programm sowie Verantwortungsethik, Religion und Anthropologie. Hierbei geht es um spannende und hochaktuelle Fragen, wie „Was beeinflusst unser Handeln?“ und „Hat der Mensch einen freien Willen oder ist alles determiniert?“, wie nicht wenige moderne Neurobiologen meinen. Die Auseinandersetzung mit aktuellen ethischen Themen ergänzt den Unterricht.

Orientierungstage

In Klasse 10, mit dem Übertritt in die Oberstufe, bietet Ethik seit 2012 Orientierungstage an. An diesen zweieinhalb Tagen soll den Jugendlichen Gelegenheit gegeben werden, sich in einer vertrauten Gruppe selbst besser kennen zu lernen: Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Wie gehe ich mit ihnen um? Was sind meine Wünsche, Ziele und Visionen für mein Leben? Wo sehe ich meinen Platz und meine Rolle in der Gesellschaft?
Da sich die Ethik-Gruppen aus Schülerinnen und Schülern der verschiedensten Herkunftsländer zusammensetzen, liegt ein Schwerpunkt der Orientierungstage auch darin, sich über die kulturelle Identität der Jugendlichen und deren Erfahrungen in Bezug auf Integration auszutauschen.